Bronzener Lufti 2019: Ghost – Jede Menge Leben
„Ich hatte ein Schulstrafenregiste … und obwohl ich es noch nie wirklich gesehen habe, muss es ziemlich dick sein, weil ich ständig zum Direktor muss oder Nachsitzen habe oder vom Unterricht ausgeschlossen werde, weil ich einem, der mich blöd angemacht hat, eine verpasst hab.“
Im Roman Ghost–Jede Menge Leben erzählt der afroamerikanische Autor Jason Reynolds seine eigenen Erfahrungen mit alltäglichem Rassismus. Er schreibt über einen Jungen, der sich Ghost nennt. Er ist kein normaler sportliebender Junge, Ghost kann schneller rennen als jeder andere. Ghost wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Er wohnt mit seiner allein erziehenden Mutter in einem Viertel, in dem Arbeitslosigkeit und Gewalt die Regel sind. In der Schule wird er gemobbt. Ghost lässt sich schnell auf Schlägereien ein, weil er kein anderes Mittel kennt, um mit seiner Wut umzugehen. Durch Zufall wird er Teil einer Laufmannschaft. Sein Trainer fordert und fördert ihn sportlich und geistig. Während des Trainings fängt Ghost an zu verstehen, dass man im Leben nicht immer vor seinen Problemen davonlaufen kann. Der Roman ist in der Ich-Perspektive geschrieben,wodurch man sich schnell fühlt als wäre man Teil des Geschehens. Die flüssige, gerade zu rhythmische Schreibweise Reynolds trägt dazu bei, dass man das Interesse am Lesen nicht verliert und auch die Gefühle des Charakters hautnah miterlebt. Dem Autor gelingt es, Themen wie Mobbing, familiäre und finanzielle Probleme, mit denen viele Jugendliche täglich konfrontiert werden, mit Humor aufzugreifen. Er zeigt auf, dass in der Gemeinschaft und mit Teamgeist Diskri-minierungen abgemildert und überwunden werden können. Deshalb würdigen wir das Buch mit dem Bronzenen Lufti.
Eckdaten:
- Die Jugendbuchjury trifft sich immer mittwochs von 16-17.30 Uhr im Wiekhaus 21, 17033 Neubrandenburg.